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AutorenbildNICHOLAS BETTSCHART

#01 Van: Reise an das Ende Europas

Aktualisiert: 15. Apr.

Mein Erfahrungsbericht über die Reise in den wilden Osten der Türkei



Der Flug in die Türkei erweist sich bereits zu Beginn als Abenteuer: Meine Maschine nach Istanbul hat Verspätung und ich verpasse den Anschlussflug. Nach unzähligen Kilometern zu Fuß am beeindruckenden neuen Istanbuler Flughafen, kommt die erlösende Nachricht, dass ich ein Hotelzimmer und Transfer bezahlt bekomme. (Teurere Flugtickets können schon lohnend sein. Mein Dank gilt an dieser Stelle der ausgezeichneten Turkish Airline). Das Hotel gehört einer bekannten Kette und das Personal ist sehr gut geschult und freundlich. Leider habe ich nur Zeit für ein Abendessen und ein zweistündiges Nickerchen. Wieder am Flughafen angekommen, kann ich mir nochmals einen Eindruck von dem aus meiner Sicht architektonisch gelungenem Bauwerk machen: Hell, weitläufig, imposant und zeitgemäß fällt mir dazu ein. Am "Domestic Gate" und im Flieger Richtung Van bekomme ich einen Vorgeschmack auf die folgenden 10 Tage: Ich bin erkennbar der einzige Mitteleuropäer. Ein Flugbegleiter fragt mich, was ich in Van machen würde. Ich antworte Ihm, dass ich einen Freund besuche. Er ist überrascht.


Am Zielort angekommen, holt mich mein Reisepartner aus Wien vom Flughafen ab. Mein erster Eindruck ist - durch die kurze Nacht vernebelt - etwas zwiegespalten. Ich habe das Gefühl, in einer Barackenlandschaft angekommen zu sein - was sich im Nachhinein betrachtet, als vorschnelles Urteil herausstellt. Zahlreiche Baustellen und zerstörte Häuser prägen den Weg zu meiner Gastfamilie. Das Haus ist mit wunderschönen Mosaiken verziert und stilvoll, traditionell eingerichtet - es ist das schönste in der Gegend. Zum Empfang gibt es ein regionales Frühstück, das in seinem Umfang und seiner Großzügigkeit kaum zu überbieten ist. Ich fühle mich sofort willkommen.


Nach dem ersten Kennenlernen fahren wir Richtung Stadt und stoppen bei einer Trauerfeier, die die ansonsten spannende und beeindruckende Fahrt durch die kargen Vororte Vans überschattet. Im zentral liegenden Geschäft meiner Gastfamilie angekommen, tun wir, was in der Gegend üblich ist: Tee trinken. Ich erfahre einiges über die Gegend und bin von den vielen neuen Eindrücken überwältigt. Weiter geht es zu Fuß: Einkaufsstraßen und -zentren, Leuchtreklamen, Krankenwagen, Busse und Taxis prägen das moderne Stadtbild. Bin ich hier wirklich im "mittelalterlichen" Anatolien?


Nach einigen weiteren Besichtigungen im pulsierenden Zentrum fahren wir zu einer Aussichtsplattform und ich erkenne erstmals das Ausmaß der Region: Der Van See (Van Gölü) - bei den Einheimischen als "Meer" bezeichnet - reicht bis zum Horizont und die umliegenden, mit Schnee bedeckten Berge komplettieren dieses wunderschöne Panorama. Mittlerweile ist es Abend und wir essen gemeinsam. Der Tag war lange und ich bin angenehm ermüdet - das Bett ruft.



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